Modern Dance Mannheim Tanzschule
Die Entwicklungsgeschichte des Modern Dance kann man grob in drei Hauptphasen einteilen, deren erste um 1900 beginnt. Die weiteren Abschnitte umfassen die Jahre zwischen etwa 1930 und 1945 bzw. die Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Modern Dance amerikanische Bezeichnung für die moderne Form des Bühnentanzes im 20. Jahrhundert in allen ihren Stilarten, die im Gegensatz zum strengen Kanon der klassischen Ballett-Tradition steht. Der Modern Dance entwickelte sich besonders stark an Orten, wo das klassische Ballett keine lange Tradition hatte, besonders in den USA. Obgleich der Ursprung des Modern Dance in Europa liegt, hatten sich, bedingt durch die dortigen innovationsfeindlichen politischen Entwicklungen, bereits um 1930 die USA zu einem internationalen Zentrum für experimentellen Tanz entwickelt. Viele frühe Werke des Modern Dance beinhalteten kleine Formen, häufig Solotänze von äußerst komprimierter Wirkung. Sie unterschieden sich völlig von dem traditionellen Ballett des 19. Jahrhunderts, das von großen Ensembles, vielfältigen Tanznummern und Aufsehen erregenden Bühneneffekten beherrscht war.
Die erste Entwicklungsphase des Modern Dance war geprägt durch herausragende Tänzerinnen wie Isadora Duncan, Ruth St. Denis und Mary Wigman, deren Arbeit sich als Gegenbewegung gegen das Ballett des 19. Jahrhunderts verstand, das für viele Tänzer zum hohlen Spektakel erstarrt war. Den Weg zur Ausbildung freierer Formen des Tanzes hatten zwei bedeutende Entwicklungen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts geebnet: das System von Ausdrucksgesten, das von dem Schauspieler und Bewegungsphilosophen François Delsarte als Alternative zu dem in dieser Zeit am Theater üblichen Manierismen entwickelt wurde, und das System der Eurhythmie zur Vermittlung musikalischer Rhythmen durch Körperbewegungen, das vom Schweizer Pädagogen Émile Jaques-Dalcroze aufgestellt und später von vielen Tänzern als Lernmethode verwendet wurde.
Im Bestreben, ihrem Tanz einen höheren Ausdrucksgehalt zu verleihen, gingen die Tänzer über die Grenzen des klassischen westlichen Tanzes hinaus und suchten Anregungen in älteren Traditionen aus dem eigenen und aus fremden Kulturräumen. Einer der wichtigsten Vorreiter in dieser Hinsicht war der russische Tänzer und Choreograph Michail Fokin. Isadora Duncan z. B. ließ sich von Tanzformen der griechischen Antike anregen. Sie tanzte barfuß statt in Ballettschuhen und trat in einer schlichten Tunika statt in einem Ballettkostüm mit Korsett auf, wie es im 19. Jahrhundert üblich war. Ihre Tänze entwickelten sich in Auseinandersetzung mit der Schwerkraft, indem sie sich dieser teils widersetzte und teilweise nachgab. Die Amerikanerin Ruth St. Denis gründete ihre Choreographien auf indische, ägyptische und asiatische Tanzstile. Wie Isadora Duncan begann sie als Solotänzerin und gründete 1915 mit ihrem Mann Ted Shawn die Denishawn-Compagnie, die mit einer Tanzschule verbunden war, in der sie den freien Ausdruckstanz lehrte.
In Deutschland war Mary Wigman, die in den zwanziger Jahren in Dresden eine bedeutende Tanzschule leitete, eine der wichtigsten Protagonistinnen des modernen Ausdruckstanzes, in den sie Bewegungsformen aus Afrika und Ostasien integrierte. Wie andere deutsche Vertreter des Modern Dance – so etwa ihr Lehrer Rudolf von Laban, Kurt Jooss oder Harald Kreutzberg – verwendete sie dabei häufig Masken. Der Aufstieg der Nationalsozialisten beendete die Blütezeit des modernen Ausdruckstanzes in Deutschland, die meisten seiner Vertreter mussten emigrieren.
Um 1930 bildete sich in New York bereits eine zweite Generation von Vertretern des Modern Dance heraus. Dazu zählen die Amerikaner Martha Graham, Doris Humphrey und Charles Weidman, die alle in der Denishawn-Compagnie getanzt hatten, und die in Deutschland geborene Tänzerin Hanya Holm, die aus Mary Wigmans Compagnie kam. Diese Tänzer lehnten Bewegungsanstöße von außen ab und befassten sich stattdessen mit grundlegenden körperlichen Erfahrungen wie Atmung und Gehen und übersetzten sie in Tanzbewegungen.
Martha Graham entwickelte ihre Technik von Contraction (Anspannen) und Release (Loslassen) aus dem natürlichen Ein- und Ausatmen. Nachdem sie sich in ihren frühen abstrakten Werken mit Bewegung befasst hatte, die im Rumpf entsteht, wandte sie sich in den späten dreißiger Jahren literarischen Themen zu. Sie stellte in ihren Tänzen weibliche Hauptfiguren dar, die mit einer Krise konfrontiert sind, wobei unterschiedliche Aspekte der Persönlichkeit von verschiedenen Tänzern verkörpert wurden. Doris Humphrey, eine Anhängerin Isadora Duncans, entwickelte ihre zentrale Thematik des Verlierens und Wiederfindens des Gleichgewichts aus der natürlichen Dynamik des Schrittes als Sinnbild für die Beziehung zwischen dem Einzelnen und einer höheren Gewalt oder Idee. Nachdem sie sich von der Bühne zurückgezogen und von der mit Charles Weidman gegründeten Compagnie getrennt hatte, arbeitete sie weiterhin als Choreographin für ihren Schützling, den mexikanisch-amerikanischen Tänzer und Choreographen José Arcadio Limón, der seinerseits der amerikanischen und internationalen Szene des Modern Dance wichtige Impulse gab.
Die deutsche Choreographin und Ballettlehrerin Hanya Holm, deren Tanzschule als eine der modernsten galt, arbeitete mit noch vielfältigeren Mitteln als Graham oder Humphrey und brachte u. a. Choreographien mit sozialkritischem Inhalt zur Aufführung. In den späten vierziger Jahren begann sie darüber hinaus, Choreographien für Musicals zu erarbeiten, und war damit eine der ersten, die den modernen Tanz auf die Bühnen des Broadway brachten.
Nach Ende des 2. Weltkrieges 1945 fanden amerikanische Tänzer wie Alwin Nikolais, Merce Cunningham, James Waring, Paul Taylor, Alvin Ailey und Twyla Tharp neue Anregungen in den sich stark ausbreitenden Tanzstilen des 20. Jahrhunderts und verbanden in ihren Choreographien Bewegungsformen aus Gesellschaftstanz, Ballett und avantgardistischen Strömungen des Modern Dance.
Als einer der Vertreter der jüngeren amerikanischen Tanzavantgarde revolutionierte der Graham-Schüler Merce Cunningham das Ballett. Er wurde stark beeinflusst von John Cage und anderen avantgardistischen Komponisten. Er führte das Zufallsprinzip in die Choreographie ein, wobei einzelne, streng choreographierte Bewegungsblöcke in ihrer Abfolge beliebig verändert werden konnten.
James Waring und in jüngerer Zeit auch Twyla Tharp arbeiteten sowohl mit großen Ballettcompagnien als auch mit ihren eigenen Tanzgruppen. Wie bei Paul Taylor und Alwin Nikolais spielen in ihren Choreographien Humor und Ironie eine wichtige Rolle. Derartige Effekte erzielten sie besonders durch ungewöhnliche Gegenüberstellungen von Bewegungen, aber auch indem sie ihre eigenen und fremde Tanzstile parodierten.
Twyla Tharp, heute eine der führenden Choreographinnen des Modern Dance, begann ihre Karriere in den sechziger Jahren. In dieser Zeit der sozialen Unruhen bewegten sich Tänzerinnen wie Yvonne Rainer, Trisha Brown oder Meredith Monk mit ihren Choreographien an der Grenze dessen, was man noch als Tanz bezeichnet. Ihr Interesse konzentrierte sich auf den Umgang mit Gegenständen des Alltags, und sie verwendeten Darstellungsmittel wie den menschlichen Atem oder lautes Zählen. Erst in den siebziger Jahren konnten sich ihre avantgardistischen Arbeiten allmählich in der Tanzwelt durchsetzen.
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